In den letzten Jahren erfreuen sich Nahrungsergänzungsmittel wie L-Carnitin gerade in Sportlerkreisen zunehmender Beliebtheit. Sie sollen die Fitness und Ausdauer steigern, die Muskeln aufbauen, die Abwehrkräfte verbessern und generell zu einer besseren Gesundheit beitragen. Doch wie viel davon stimmt tatsächlich? Und ist es überhaupt nötig, sich solche Stoffe über Nahrungsergänzungen zuzfuführen – gerade für die, die nur gelegentlich Sport treiben? Am Beispiel von L-Carnitin soll diese Frage einmal näher betrachtet werden.
L-Carnitin: Wichtig für den Körper
L-Carnitin ist eine Verbindung, die den Aminosäuren sehr ähnlich ist. Genau wie sie ist es für unseren Körper unverzichtbar, denn es erfüllt wichtige Aufgaben im Energiestoffwechsel. Dort versorgt es die Mitochondrien, die sogenannten Kraftwerke der Zellen, mit den nötigen Fettsäuren und gibt dem Körper so die Energie, die er braucht. Gleichzeitig transportiert es als natürliche Entgiftung schädliche Abfallprodukte aus der Zelle heraus. Darüber hinaus hilft es, freie Radikale abzuwehren und den Blutzuckerspiegel auf einem gesunden Level zu halten. Es handelt sich also tatsächlich um einen echten Allrounder!
Wann macht L-Carnitin als Nahrungsergänzung Sinn?
Erfreulicherweise kann der Körper L-Carnitin in der Leber aus den Aminosäuren L-Methionin und L-Lysin selbst herstellen und auch über die Nahrung aufnehmen. Vor allem Muskelfleisch ist eine wertvolle Quelle! Dennoch gibt es Situationen, in denen eine Extraportion L-Carnitin dem Körper sehr helfen kann. Das gilt besonders für Nierenkranke, denn bei der Dialyse geht leider viel L-Carnitin verloren. Die Vorräte sollten dann über Nahrungsergänzungen wieder aufgefüllt werden. Leberkranke können weniger L-Carnitin herstellen und sollten deshalb ebenfalls zum Supplement greifen. Auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann es dem Organismus helfen, gesund und bei Kräften zu bleiben. Doch auch Sportler schätzen eine Extraportion L-Carnitin, denn der Energiespender kann sich vorteilhaft auf die Ausdauer und den Muskelaufbau auswirken. Davon können Ausdauersportler und Bodybuilder gleichermaßen profitieren! Auch Vegetarier und Veganer nehmen gelegentlich L-Carnitin, um den Verlust durch Fleischverzicht wieder auszugleichen. Kurzum: Nicht jeder braucht Nahrungsergänzungen, in manchen Fällen können sie aber sehr hilfreich sein. Ob das der Fall ist, muss jeder für sich entscheiden und im Zweifelfall seinen Arzt fragen!
Eine Frage der Einnahme
Damit das L-Carnitin wirklich wirkt, muss es über längere Zeit in ausreichender Menge genommen werden – je nach Körpergewicht sind das zwischen 2 und 3 Gramm pro Tag. Shops wie shop.team-andro.com bieten eine ganze Reihe verschiedener Produkte in flüssiger oder Kapselform. Wichtig ist, dass L-Carnitin immer gemeinsam mit Kohlenhydraten eingenommen wird, denn zur Aufnahme wird Insulin benötigt! Wer L-Carnitin zur Steigerung der Leistungsfähigkeit einnimmt, sollte übrigens alle paar Monate eine Einnahmepause einlegen. So wird verhindert, dass der Körper seine eigene Produktion reduziert!
Quelle: Burgerstein, Lothar: L-Carnitin. In: Handbuch Nährstoffe, 12. Auflage. Stuttgart 2012. S. 277 – 281.